{"id":546,"date":"2013-07-03T14:36:01","date_gmt":"2013-07-03T12:36:01","guid":{"rendered":"http:\/\/hotel-domschatz.de\/?p=546"},"modified":"2021-08-26T17:07:11","modified_gmt":"2021-08-26T15:07:11","slug":"das-haus-muehlenstrase-20-die-zweite-geburt-eines-quedlinburger-fachwerkhauses","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/blog\/das-haus-muehlenstrase-20-die-zweite-geburt-eines-quedlinburger-fachwerkhauses\/","title":{"rendered":"Das Haus M\u00fchlenstra\u00dfe 20 \u2013 Die zweite Geburt eines Quedlinburger Fachwerkhauses"},"content":{"rendered":"

Es ist eine Geschichte, die an das Schicksal des Vogels aus mythischen Erz\u00e4hlungen erinnert: \u00bbWie der Ph\u00f6nix aus der Asche\u00ab erlebt das Haus M\u00fchlenstra\u00dfe 20, das heutige Hotel Domschatz, zu Beginn der 1990er Jahre seine Wiederauferstehung. Daf\u00fcr verantwortlich ist die G\u00f6ttinger Architektin und Diplom-Ingenieurin Angelika Drews. Die geb\u00fcrtige Th\u00fcringerin verliebt sich nach der Wende auf Anhieb in die Fachwerkstadt Quedlinburg. Gemeinsam mit ihrem Mann l\u00e4sst sie das Haus fachgerecht restaurieren und sanieren. Der Umbau ist f\u00fcr sie mehr als nur irgendein Projekt. Es ist ein Kraftakt, der nur mit viel Herzblut zu stemmen ist. Am Ende entsteht aus vielen Bauzeichnungen das Haus wie wir es heute als Hotel Domschatz kennen: Mit seiner gr\u00fcnen Fachwerkfassade, den roten Balkenk\u00f6pfchen und dem roten Dach ist es wieder ein lebendiger Ort geworden, der Quedlinburg-Besuchern ein wundersch\u00f6nes Zuhause auf Zeit bietet.<\/strong><\/p>\n


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\"quedlinburg-schloss-hotel-domschatz\"

Hotel Domschatz und Schlossberg – Foto: lehnerfoto.de<\/p><\/div>\n

Unser Hotel bietet Ihnen eine einzigartige Lage am Fu\u00dfe des Schlossbergs. Ihre Zimmerbuchung k\u00f6nnen Sie telefonisch<\/a><\/span> oder online<\/a><\/span> vornehmen. Wir freuen uns auf Sie.<\/strong><\/p>\n


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Es ist der 9. November des Jahres 1989 in der DDR. Auf einer Pressekonferenz k\u00fcndigt Regierungsmitglied G\u00fcnter Schabowski v\u00f6llig unerwartet die \u00d6ffnung der Grenzen an. Es ist der Anfang vom Ende der DDR. Bereits ein Jahr sp\u00e4ter kommt es zur deutschen Wiedervereinigung. Jetzt geht die Arbeit richtig los. In vielen ostdeutschen St\u00e4dten ist die verbliebene historische Bausubstanz in einem j\u00e4mmerlichen Zustand. Quedlinburg ist eine davon. Die Stadt befindet sich in einem Dornr\u00f6schenschlaf. Die Fachwerkh\u00e4user wurden stark vernachl\u00e4ssigt. Dazu geh\u00f6rt das Haus M\u00fchlenstra\u00dfe 20.<\/p>\n

In DDR-Zeiten schmiedeten die Regierenden sogar Pl\u00e4ne, die Fachwerkh\u00e4user abzurei\u00dfen und durch Plattenbauten zu ersetzen. Gl\u00fccklicherweise wurden diese Planspiele im tr\u00e4gen R\u00e4derwerk der Planwirtschaft zerrieben. Tausende Fachwerkh\u00e4user aus 600 Jahren unwiederbringlich zerst\u00f6rt? Eine schaurige Vorstellung.<\/p>\n

\"Angelika-Drews\"Die Aufbruchsstimmung Anfang der 1990er Jahre dringt bis ins nieders\u00e4chsische G\u00f6ttingen. Dort lebt und arbeit Angelika Drews. Als Architektin und Diplom-Ingenieurin f\u00fcr Hochbau ist sie von den Fachwerkh\u00e4usern in Quedlinburg fasziniert. Die Aufnahme der Altstadt und der Stiftskirche St. Servatius in das UNESCO-Weltkulturerbe und die R\u00fcckkehr des Domschatzes sind im Gange. Es herrscht eine euphorische Stimmung. Angelika Drews und ihr Mann m\u00f6chten beim Wiederaufbau der Stadt mitmachen: \u00bbEin Quedlinburger hatte uns vom Haus M\u00fchlenstra\u00dfe 20 erz\u00e4hlt. Das Haus war bereits im Besitz eines Investors, der aber die Finanzierung nicht stemmen konnte.\u00ab Angelika Drews und ihr Mann bekommen das Angebot, das Haus zu kaufen. Sie nehmen die Herausforderung an.<\/p>\n

\"HotelBei den ersten Begehungen des Objektes bietet sich den beiden neuen Besitzern ein erb\u00e4rmliches Bild. Die Mauern sind marode, der Putz br\u00f6ckelt, ganze Steine fehlen. Der Hof sieht aus wie ein Schlachtfeld. \u00dcberall liegt Bauschutt herum. Angelika Drews erinnert sich: \u00bbSelbst auf dem Dachboden war alles zugem\u00fcllt. Hier wurden sogar alte Waschmaschinen, K\u00fchlschr\u00e4nke und ausgediente Kinderwagen entsorgt\u00ab. Es f\u00e4llt schwer sich vorzustellen, dass aus diesem Tr\u00fcmmerhaufen wieder ein bewohnbares Haus werden k\u00f6nnte.<\/p>\n

Dann geht es los. Eine auf denkmalgesch\u00fctzte H\u00e4user spezialisierte Firma wird mit der Ausf\u00fchrung der Bauarbeiten beauftragt. Die Konstruktion wird stabilisiert, marode Balken werden ersetzt. Das Dachgeschoss wird verbreitert, es wird ein neuer Dachstuhl aufgesetzt. Das Haus wird von allem befreit was marode ist. Jetzt steht es nur noch als \u00bbnacktes\u00ab Balkengerippe da.<\/p>\n

\"waehrend\"Wie die Au\u00dfensanierung erfolgen muss, ist streng durch den Denkmalschutz geregelt. Den Bauherren bleibt da wenig Spielraum. Daf\u00fcr haben sie im Inneren mehr Freiheit. Sie ver\u00e4ndern teilweise die Raumaufteilung. Nur der neue Fr\u00fchst\u00fccksraum entspricht der urspr\u00fcnglichen Gr\u00f6\u00dfe. Darin war fr\u00fcher eine Schuhmacherwerkstatt untergebracht. Der Dachboden wird ausgebaut und bekommt mehrere Zimmer, in denen sp\u00e4ter die Hotelg\u00e4ste einen entspannten Schlaf genie\u00dfen werden. Bevor es soweit ist, versehen die Handwerker die R\u00e4ume mit einer W\u00e4rmed\u00e4mmung, einer Dampfsperre und Gipskartonplatten. Die Balkenzwischenr\u00e4ume werden neu ausgemauert.<\/p>\n

Langsam nimmt das Haus seine neue Gestalt an. Die Elektrik und die Sanit\u00e4rarbeiten werden von Quedlinburger Firmen erledigt. In einer Rekordzeit von knapp acht Monaten ist die Mammutaufgabe vollbracht. Das Haus erstrahlt in neuem Glanz. Gut m\u00f6glich, dass es noch nie so sch\u00f6n war wie heute. Die Balken haben eine dunkelgr\u00fcne Farbe, die ausgemauerten Zwischenr\u00e4ume haben einen etwas helleren Gr\u00fcnton bekommen. An den oberen Fenstern sind Blumenk\u00e4sten angebracht, die Dachfenster komplettieren wie zwei freundlich blickende Augen das Gesicht des Hauses.<\/p>\n

Im Jahr 1994 ist es soweit: Das Haus, das 1789 vom Quedlinburger Zimmermeister Sasse errichtet wurde, ist wiederauferstanden.<\/p>\n

\"nachher\"Seit der Wiedereinweihung bis heute wird es als Hotel gef\u00fchrt. Das Haus steht stellvertretend f\u00fcr die Entwicklung von Quedlinburg nach der politischen Wende. J\u00e4hrlich kommen knapp 1,5 Millionen Besucher in die Stadt. Auch die Investitionen in den Wiederaufbau sind beachtlich. Der amtierende B\u00fcrgermeister Eberhard Brecht spricht in einem Zeitungsinterview von knapp 400 Millionen Euro, die seit dem Start des \u00bbProgramm St\u00e4dtebaulicher Denkmalschutz\u00ab vor zwanzig Jahren geflossen sind. Davon sind knapp 300 Millionen Eigenkapital der Bauherren. Es sind Menschen wie Angelika Drews, die mit ihrem Einsatz der Stadt neues Leben eingehaucht haben.<\/p>\n

Mit dem Haus M\u00fchlenstra\u00dfe 20 wurde auch ein St\u00fcck Quedlinburger Geschichte gerettet. Handwerker und Arbeiter haben w\u00e4hrend der letzten knapp 220 Jahre darin ihr Zuhause gefunden. Der Bildhauer Prof. Richard Anders wurde hier geboren. Der Maler Wilhelm Steuerwaldt hat hier mehrere Lebensjahre verbracht. Heute bietet es den Besuchern von Quedlinburg ein Zuhause auf Zeit. Viele G\u00e4ste haben sich vom Zauber und der bewegten Geschichte des Hauses \u00fcberzeugt. Dass sich die G\u00e4ste wohlf\u00fchlen, daf\u00fcr sorgt das Team um Hotelchefin Jana Schinkel. Wie Angelika Drews bei der Sanierung beweist sie mit viel Liebe und Herzblut jeden Tag aufs Neue, dass man in Quedlinburg die Vergangenheit hautnah erleben kann.<\/p>\n

Information:<\/p>\n

Die Architektin und Diplom-Ingenieurin Angelika Drews hat mit dieser komplexen Renovierung und Restaurierung des Fachwerkhauses in der M\u00fchlenstra\u00dfe 20 wertvolle Erfahrung sammeln k\u00f6nnen. Sie betreibt in G\u00f6ttingen das Ingenieur- und Sachverst\u00e4ndigenb\u00fcro Drews.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Es ist eine Geschichte, die an das Schicksal des Vogels aus mythischen Erz\u00e4hlungen erinnert: \u00bbWie der Ph\u00f6nix aus der Asche\u00ab erlebt das Haus M\u00fchlenstra\u00dfe 20, das heutige Hotel Domschatz, zu Beginn der 1990er Jahre seine Wiederauferstehung. Daf\u00fcr verantwortlich ist die G\u00f6ttinger Architektin und Diplom-Ingenieurin Angelika Drews. Die geb\u00fcrtige Th\u00fcringerin verliebt sich nach der Wende auf […]<\/p>\n","protected":false},"author":3,"featured_media":749,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"_acf_changed":false,"footnotes":""},"categories":[1],"tags":[6],"acf":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/546"}],"collection":[{"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/3"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=546"}],"version-history":[{"count":10,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/546\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":2117,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/546\/revisions\/2117"}],"wp:featuredmedia":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/media\/749"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=546"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=546"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/hotel-domschatz.de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=546"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}